3D-Druck Keksausstecher

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Lisa Ernst · 15.11.2025 · Technik · 8 min

Eigene Ausstechformen aus dem 3D-Drucker zu erstellen, ist einfacher als gedacht. Mit einem FDM-3D-Drucker lassen sich individuelle Formen realisieren, die über das Angebot kommerzieller Sets hinausgehen. Eine klare Kontur, etwa ein Millimeter Wandstärke und passendes Filament genügen, um Teig in jede gewünschte Form zu bringen.

Einführung & Grundlagen

Der 3D-Druck ermöglicht die Herstellung von Ausstechformen, die exakt den eigenen Vorstellungen entsprechen. Dies eröffnet kreative Möglichkeiten für individuelle Backwaren. Die Basis bildet eine digitale Kontur, die in einem 3D-Modellierungsprogramm erstellt wird. Die Wandstärke des Ausstechers sollte etwa einen Millimeter betragen, um Stabilität und Präzision beim Ausstechen zu gewährleisten. Die Höhe des Ausstechers ist ebenfalls entscheidend; 10 bis 15 Millimeter ermöglichen ein gutes Greifen und eine saubere Trennung des Teigs.

Für den Druck eignen sich verschiedene Filamente, wobei lebensmittelechte Materialien bevorzugt werden sollten, wenn die Ausstecher direkt mit Lebensmitteln in Kontakt kommen. PLA ist eine gängige Option, die sich gut verarbeiten lässt. Die Einfachheit des Prozesses macht den 3D-Druck von Ausstechformen zu einem zugänglichen Projekt für Hobbybäcker und 3D-Druck-Enthusiasten.

Ausstecher-Ideen & Design-Tipps

Die Vielfalt der möglichen Ausstechformen ist groß. Hier sind einige Ideen und Tipps zur Modellierung:

Sternklassiker

Ein fünfzackiger Stern mit leicht abgerundeten Spitzen ist ideal für den Einstieg. Modellieren Sie einen Sternumriss, extrudieren Sie eine dünne Wand und geben Sie ihm 10 bis 15 Millimeter Höhe für eine gute Handhabung.

Herz mit Schriftband

Ein Herz mit einem flachen Balken in der Mitte bietet Platz für Zuckerschrift oder Prägungen. Zuerst die Herzkontur extrudieren, dann eine abgesenkte Platte für den Rahmen der Botschaft einfügen.

Dinosaurier-Silhouette

Ein seitlicher T-Rex mit großem Kopf und kurzem Schwanz ist beliebt bei Kindergeburtstagen. Achten Sie auf stabile Verbindungen zwischen Kopf, Rumpf und Schwanz, um Bruchstellen zu vermeiden. Weniger Details, dafür kräftige Konturen sind hier vorteilhaft.

Katze mit Schwanzschleife

Die Silhouette einer sitzenden Katze mit hochgerolltem Schwanz wirkt elegant. Vereinfachen Sie Ohren und Pfoten zu weichen Rundungen. Der Schwanz sollte etwas dicker sein, um Verbiegen beim Ausstechen zu verhindern.

Einhornkopf

Ein seitliches Einhorn mit Mähne und Horn lässt sich gut in einzelne, nicht zu feine Segmente unterteilen. Betonen Sie die Außenkontur und setzen Sie nur wenige innenliegende Linien für Auge und Mähnensträhnen, um Teigrisse zu vermeiden.

Schneeflocke

Eine symmetrische Schneeflocke funktioniert mit sechs Hauptarmen und klaren, kräftigen Linien. Zu filigrane Muster können im Teig verkleben oder beim Backen brechen. Wählen Sie einfache, wiederholte Formen und runden Sie alle Spitzen leicht ab.

Puzzleteil

Ein klassisches Puzzleteil mit vier abwechselnden Noppen und Vertiefungen ist schnell modelliert und vielseitig. Drucken Sie mehrere Teile in unterschiedlichen Größen, um dekorierte Kekse später wie ein Bild zusammenzusetzen.

Wolke mit Regentropfen

Eine breite Wolkenkontur mit welliger Unterseite und kleinen, abgerundeten Tropfen darunter erzeugt ein Wetter-Motiv. Achten Sie auf ausreichend dicke Tropfen und genügend Abstand, damit sie stabil bleiben.

Bergkette

Eine Reihe von Bergspitzen mit klaren, diagonalen Linien passt zu rustikalen Teigen. Skizzieren Sie mehrere Dreiecke nebeneinander, verbinden Sie sie und geben Sie dem unteren Rand eine leichte Wölbung für eine schöne Silhouette.

Rakete

Eine Rakete mit Spitze, Rumpf und drei Düsenflossen ist ideal, um Kindern den 3D-Druck zu erklären. Halten Sie den Körper breit und die Flossen kurz und stabil. Die Kontur unten kann so geformt werden, dass sie nach dem Backen wie ausgestoßene Flammen verziert werden kann.

Game-Controller

Ein vereinfachter Controller mit zwei Griffhörnern und großen Knopfkreisen spricht Spielefans an. Reduzieren Sie Details auf große Rundungen und wenige, deutlich erkennbare Innenkreise. Kleine Knöpfe können später mit Zuckerguss aufgemalt werden.

Fußballtrikot

Ein T-Shirt mit leicht ausgestellten Ärmeln eignet sich für Sport-Motive. Die Form kann für verschiedene Vereine genutzt werden, indem später mit Glasur Farben und Nummern aufgetragen werden. Eine simple T-Kontur mit etwas dickerem Schulterbereich genügt.

Haus mit Giebel

Ein schlichtes Haus mit Giebeldach ist vielseitig einsetzbar. Die Basis ist ein Rechteck mit Dreieck oben. Ergänzen Sie eine Tür- und Fensterlinie im Inneren, um einen leicht zu verzierenden Keks zu erhalten.

Gitarre

Eine stark vereinfachte Gitarre mit breitem Korpus und kurzem Hals ist sofort erkennbar. Halten Sie den Hals nicht zu lang und stützen Sie ihn, indem Sie ihn minimal breiter machen. Saiten sollten besser mit Zuckerschrift statt als feine Stege dargestellt werden.

Kaffeetasse

Eine Tasse mit Henkel und leicht bauchiger Silhouette passt zu Kaffeenachmittagen. Achten Sie darauf, dass der Henkel nicht zu dünn ist und einen großzügigen Radius hat, um Stabilität zu gewährleisten.

Babybody

Ein kleiner Body mit angedeuteten Beinausschnitten und kurzen Ärmeln ist perfekt für Babypartys. Modellieren Sie eine weiche, geschwungene Form ohne spitze Ecken. Namen oder Daten können mit Zuckerschrift ergänzt werden.

Zahnrad

Ein Zahnrad mit wenigen, breiten Zähnen ist ein Motiv für Technikfans. Vermeiden Sie zu viele kleine Zähne, um Teigbruch zu verhindern. Ein kräftiger Außenring und ein kleinerer Innenkreis für eine Aussparung sind ideal.

Sprechblase

Eine Sprechblase mit kleinem „Schwanz“ nach unten eignet sich für Botschaften oder Namen. Die Außenform bleibt rundlich und geschlossen. Innen entsteht viel Fläche zum Beschriften mit buntem Icing.

Buchstabe oder Monogramm

Ein einzelner Großbuchstabe oder ineinandergreifende Initialen lassen sich personalisieren. Serifenlose, dicke Schriftarten sind für den Druck am besten geeignet. Extrudieren Sie nur die Außenlinie des Buchstabens für Stabilität.

Rahmen mit Textfeld

Ein rechteckiger oder ovaler Rahmen mit einer großen offenen Fläche in der Mitte ist flexibel einsetzbar. Definieren Sie einen geschlossenen Außenrand und lassen Sie das Innere frei, um jeden Keks individuell zu beschriften oder mit Mustern zu füllen.

Die Vielfalt an 3D-gedruckten Ausstechformen ist nahezu grenzenlos und bietet für jeden Anlass das passende Motiv.

Quelle: storage.googleapis.com

Die Vielfalt an 3D-gedruckten Ausstechformen ist nahezu grenzenlos und bietet für jeden Anlass das passende Motiv.

Modellierung & Druck

Die Modellierung der Ausstechformen erfolgt in einer CAD-Software. Hierbei wird die gewünschte Kontur als 2D-Skizze erstellt und anschließend in die dritte Dimension extrudiert. Wichtig ist, die Wandstärke konsistent bei etwa einem Millimeter zu halten, um eine scharfe Schneidekante zu gewährleisten. Die Höhe des Ausstechers sollte zwischen 10 und 15 Millimetern liegen, damit er gut in der Hand liegt und der Teig sauber ausgestochen werden kann.

Beim Druck ist die Wahl des Filaments entscheidend. PLA ist eine gute Wahl für den Anfang, da es einfach zu drucken ist und in vielen Farben erhältlich ist. Für den Kontakt mit Lebensmitteln sollte jedoch auf lebensmittelechtes PLA oder PETG zurückgegriffen werden. Es ist auch ratsam, die Druckeinstellungen so zu optimieren, dass die Oberfläche des Ausstechers möglichst glatt ist, um das Anhaften von Teig zu minimieren.

Ein Beispiel für die grundlegende Modellierung eines Sterns in einer CAD-Software könnte wie folgt aussehen:

snippet_1.sh
# Pseudocode für die Modellierung eines Sterns
1. Erstelle eine 2D-Skizze auf der XY-Ebene.
2. Zeichne einen Stern mit fünf Spitzen.
3. Stelle sicher, dass die Kontur geschlossen ist.
4. Extrudiere die Skizze um 12 mm in Z-Richtung, um die Höhe des Ausstechers zu definieren.
5. Erstelle einen Offset der äußeren Kontur um 1 mm nach innen, um die Wandstärke zu definieren.
6. Extrudiere den Bereich zwischen der äußeren und inneren Kontur um 12 mm.
7. Optional: Fasen Sie die obere Kante leicht an, um die Griffigkeit zu verbessern.
8. Speichere das Modell als STL-Datei für den 3D-Druck.

Nach dem Druck empfiehlt es sich, die Ausstecher vor dem ersten Gebrauch gründlich zu reinigen. Eventuelle Unebenheiten oder Fäden können vorsichtig entfernt werden, um ein optimales Ergebnis beim Ausstechen zu erzielen.

Mit 3D-gedruckten Ausstechformen lassen sich präzise und individuelle Formen aus dem Teig stechen.

Quelle: cgtrader.com

Mit 3D-gedruckten Ausstechformen lassen sich präzise und individuelle Formen aus dem Teig stechen.

Anwendung & Personalisierung

Die Anwendung der selbstgedruckten Ausstecher ist denkbar einfach. Nach dem Ausrollen des Teigs werden die Formen wie herkömmliche Ausstecher verwendet. Es ist ratsam, den Teig nicht zu dünn auszurollen, besonders bei filigranen Formen, um ein Reißen oder Verkleben zu vermeiden. Ein leichter Druck und gegebenenfalls ein kurzes Drehen des Ausstechers helfen, eine saubere Kante zu erzielen.

Die Personalisierung der Kekse beginnt bereits bei der Gestaltung der Ausstechform. Ein Buchstabe, ein Monogramm oder ein Rahmen mit Textfeld ermöglichen individuelle Botschaften. Nach dem Backen können die Kekse mit Zuckerguss, Schokolade oder Lebensmittelfarben weiter verziert werden. Die präzisen Konturen der 3D-gedruckten Ausstecher erleichtern das Auftragen von Details und das Ausfüllen von Flächen.

Einige Formen, wie das Herz mit Schriftband oder die Sprechblase, sind speziell dafür konzipiert, Platz für individuelle Beschriftungen zu bieten. Bei anderen Formen, wie dem Fußballtrikot, können Farben und Nummern nachträglich aufgetragen werden, um verschiedene Vereine oder Spieler darzustellen. Die Möglichkeit, Ausstecher in verschiedenen Größen zu drucken, wie bei den Puzzleteilen, eröffnet weitere kreative Möglichkeiten, ganze Szenen oder Bilder aus Keksen zu gestalten.

Für die Verzierung können verschiedene Techniken angewendet werden:

Die Kombination aus individueller Ausstechform und kreativer Verzierung macht jeden Keks zu einem Unikat und einem persönlichen Geschenk.

Vom 3D-gedruckten Ausstecher zum fertigen Gebäck: Kreativität in der Küche.

Quelle: user-added

Vom 3D-gedruckten Ausstecher zum fertigen Gebäck: Kreativität in der Küche.

Fazit & Ausblick

Das Modellieren eigener Ausstechformen mit einem 3D-Drucker erweitert das Repertoire weit über herkömmliche Kaufsets hinaus. Der Prozess ist zugänglich und ermöglicht es, Kreativität, Technik und Genuss miteinander zu verbinden. Beginnend mit einfachen Konturen, lassen sich schrittweise komplexere Designs umsetzen. Es ist ratsam, erste Drucke an weichem Teig zu testen und bei Bedarf Höhe oder Schärfe der Schneidekante anzupassen.

Die Möglichkeit, individuelle Formen zu erstellen, eröffnet neue Wege in der Küchengestaltung und bei der Zubereitung von Backwaren für besondere Anlässe. Ob für Geburtstage, Feiertage oder einfach nur zum Spaß – ein personalisierter Keks ist immer ein Highlight. Mit etwas Übung und Experimentierfreude lässt sich so ein ganz persönliches Kekslabor entwickeln, das Freunde und Familie begeistert.

Der Ausblick auf zukünftige Möglichkeiten ist vielversprechend. Mit fortschreitender 3D-Drucktechnologie und der Entwicklung neuer lebensmittelechter Materialien könnten noch komplexere und filigranere Ausstechformen realisiert werden. Auch die Integration von Prägefunktionen direkt in die Ausstechform ist eine interessante Weiterentwicklung, die noch mehr Detailreichtum auf die Kekse bringen könnte.

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